Am 13.04.2024 wurde um 14.00 Uhr die Geopark-Info-Stelle Bleßberghöhle in Schalkau eröffnet.

Nachdem im Frühling 2008 beim Bau des Bleßbergtunnels im Karst der Schalkauer Muschelkalkplatte zufällig eine Tropfsteinhöhle entdeckt wurde, die kurz darauf als Bleßberghöhle in aller Munde war, lagen schnell große Pläne zu ihrer Sichtbarmachung auf dem Tisch. Diese mussten sich jedoch allmählich an die Gegebenheiten des Gebirges selbst, die finanziellen Möglichkeiten der Region und den gesetzlichen Rahmenbedingungen anpassen.

Um den Betrieb der ICE-Neubaustrecke nicht zu gefährden, wurde die Tropfsteinhöhle mit über 1000 Kubikmetern Beton verschlossen und kann seither nur von ausgewiesenen Speläologen mit Spezialausrüstung über enge, wassergefüllte Felspalten befahren werden.

Einrichtung

Seit ihrer Entdeckung hat der Naturpark Thüringer Wald an der Schaffung von geotouristischen Erlebnisangeboten im Umfeld der Bleßberghöhle und an der touristischen Erschließung gearbeitet.

Bereits im Jahr 2018 wurde durch den Thüringer Höhlenverein e.V. ein Konzept zur Ausgestaltung einiger Räume der Tourist-Information in Schalkau zu einer Info-Stelle Bleßberghöhle und des Geopark Schieferland erarbeitet. 2019 wurde das Schieferland von der Geounion zum Nationalen Geopark gekürt. Dieses Zertifikat ist mit Auflagen verbunden und verlieh dem Bleßberghöhlen-Konzept frischen Wind. So wurde es 2020 unter dem Aspekt der regionalen Verknüpfung der verschiedenen Elemente und Standorte zur Bleßberghöhle und im Hinblick auf die Einbettung in den Geopark überarbeitet und angepasst.

Das Gebäude der TouristInformation in Schalkau ist durch seine Lage an der B89 das Portal in das Karstgebiet und die Bleßbergregion und somit im Zusammenspiel der einzelnen Elemente zur Sichtbarmachung der Bleßberghöhle prädestiniert für die Erstinformation des geointeressierten Gastes zu den Themen Höhle und Geopark.

Die Ausgestaltung der Räumlichkeiten und des Außenbereiches wurden ab 2022 durch den Thüringer Höhlenverein e.V. insbesondere dessen Sonneberger Gruppe um Franz Müller in Zusammenarbeit mit der Stadt Schalkau und dem Naturpark Thüringer Wald e.V. umgesetzt.

Durch die umfangreiche Förderung aus dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) im Rahmen der Geoparkförderung konnte unter dem Arbeitstitel „GeoRoute Bleßberghöhle“ eine zwar kleine, aber moderne, kostenfrei zugängliche Ausstellung zur Bleßberghöhle geschaffen werden. Sie dient als Anlaufpunkt für Touristen und Einheimische, vermittelt Wissen rund um die geologischen Zusammenhänge, die Verkarstung und die Höhlenforschung und macht damit die Bleßberghöhle oberirdisch erlebbar.

GeoPfad Bleßberghöhle

Zugleich wurde an einer Verbindung zu den Höhlen der Schalkauer Muschelkalkplatte gearbeitet. Hierzu schlossen sich weitere Unterstützer, wie die Gemeinde Frankenblick mit der Zinselhöhle an.

Der GeoPfad Bleßberghöhle wurde durch den Naturpark 2020 konzipiert und dem TMUEN als Förderprojekt vorgeschlagen. Das Ziel: eine Verbindung zwischen den Standorten in Schalkau, dem Tunnelportal der ICE-Strecke mit der darunter verborgenen Bleßberghöhle, dem Museum Neues Schloss Rauenstein und der Besucherhöhle Zinselhöhle zu schaffen. Gleichzeitig sollten Besucher die Infrastruktur der Bahnhöfe in Schalkau, Rauenstein und Seltendorf nutzen können und so der geologische Themenweg als Gesamtrundwanderweg bzw. in kleineren Runden für jeden Wanderanspruch zu laufen sein. Der GeoPfad Bleßberghöhle war geboren. Er verläuft auf verschiedenen, bereits vorhandenen Wanderwegen und ist zur Eröffnung in seiner Gesamtheit durchgängig markiert und ausgeschildert sowie an vielen Stellen mit InfoTafeln im Design des Nationalen Geopark Schieferland versehen. Das Vorhaben ist auf die Präsentation und das Erleben der nicht öffentlich zugänglichen Bleßberghöhle ausgerichtet und mit den Thüringer Forstämtern Sonneberg und Neuhaus am Rennweg abgesprochen. Das Forstamt ist hoheitlich für die Ermächtigung zur Markierung zuständig. Nur mit dieser Ermächtigung ist ein Wanderweg auch „offiziell“ und im thüringenweiten System Forsten und Tourismus eingetragen.

Die Umsetzung des Projekts GeoRoute Bleßberghöhle in der Stadt Schalkau und in der Gemeinde Frankenblick wurde vom Naturpark Thüringer Wald beim TMUEN jeweils separat beantragt. Laut den Zuwendungsbescheiden entfielen auf die Stadt Schalkau jeweils Eigenanteile von 25% der Kosten. Nach Grundlagenerhebungen und Abstimmung der Projektinhalte sowie Fertigung der Ausschreibungen holte der Naturpark die Angebote ein und begleitete das Vorhaben fachlich sowie mit seiner Naturpark-Meisterei.

Die umgesetzten Maßnahmen dienten neben dem Schaffen von Naturerlebnisangeboten rund um die Bleßberghöhle wesentlich der Besucherlenkung. So wurden an möglichen Einstiegspunkten, wie z.B. in Melchersberg Informationstafeln errichtet und alle Haltestellen der Südthüringenbahn zwischen Bachfeld und Forschengereuth mit neuen Willkommenstafeln versehen. Gleichzeitig wird derzeit die geotouristische Infrastruktur, insbesondere an der Zinselhöhle weiter aufgewertet. Andere wichtige Maßnahmen gelten der Präsentation von Geotopen, z.B. am Fuchsloch bei Neundorf, der Fränkischen Linie mit ihren Dolinen oder der Lochquelle Truckenthal. Das Gesamtvorhaben dient unmittelbar dem Erhalt des Status: Nationaler Geopark Schieferland.

Stelen dienen der Sichtbarmachung

Die metallenen Stelen an den Ortseingängen machen die Besucher auf das besondere Karstgebiet der Schalkauer Muschelkalkplatte aufmerksam. Als verbindendes Schauelement stehen sie auch entlang des GeoPfads. Sie zeigen einen OriginalHöhlenquerschnitt des Hauptgangs der Bleßberghöhle, der zudem der Markierung des GeoPfads dient.

Zwar wird der GeoPfad Bleßberghöhle erst zum Geopark-Infotag am 13.09.2024 offiziell eröffnet, doch konnte man schon am 13.04.2024 auf einer ersten geführten Rundwanderung über ca. 10 km, mit Start um ca. 14:45 Uhr an der Geopark-Infostelle Schalkau zu deren offiziellen Einweihung einen ersten Eindruck gewinnen. Eine Einkehr auf dem Rückweg gab es auf dem Galgenberg um 18 Uhr - mit Versorgung über den Kulturbund Schalkau. 

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